Spartan Race Weltmeisterschaft 2017 in Tahoe

Spartan Race Weltmeisterschaft

Mein 2. Start bei der SR WM

Es ist eine Ehre und keine Selbstverständlichkeit, dass ich bei der Spartan Race Weltmeisterschaft zum zweiten Mal an den Start gehen darf.

Voller Vorfreude auf die Hindernisse und die abwechslungsreiche Strecke wachte ich am Morgen auf.

Ich fühlte mich frisch und ausgeschlafen. In der Vergangenheit war das oft nicht der Fall. 

 

Nach dem Frühstück lief ich mich kurz im Dunkeln und bei kühlen 0°C im Squaw Valley ein. Noch herrschte Ruhe auf dem Festival Gelände. Die Hindernisse waren leicht frostig und warteten auf die Tausenden Athleten aus über 30 Nationen.

 

Der Start verzögerte sich um wenige Minuten, weil ein Schwarzbär unmittelbar neben dem Start seinen Schlafplatz errichtet hatte. Als die amerikanische Hymne gesungen wurde und die letzten Anweisungen an die besten Spartaner erteilt wurden, fiel der Startschuss.

Die erste Stunde bergauf konnte ich Gas geben.

Ich fühlte mich frisch und sehr gut vorbereitet. Den ersten Bucket Carry konnte ich, wie im Training, solide beenden. Darauf folgte meine Königsdisziplin, der Speerwurf ( 2017 traf ich bisher zu 100%). Auch diesmal konnte ich ins Stroh treffen und einige Plätze unter den Elite Läufern gut machen. 

Es ging steil weiter. Auf ca. 2700 Meter folgten viele verschiedene Hindernisse mit hohem Anteil an Griffkraft. Ich konnte mich an einem Hindernis, dem Olympus ( eine schräge Wand mit kleineren Griffmöglichkeiten) nicht mehr halten und absolvierte daraufhin zügig 30 Straf-Burpees.

 

Im Nachhinein denke ich, dass das mein Knockout war. Ich kam nicht mehr in meinen Lauffluss und war bei fast allen nachfolgenden Hindernissen ausgepowert. 

Carrys gleich Qual

Spartan Race liess keine Fragen offen. Verschiedene Carrys mit teilweise schwerem Inhalt brachten sämtliche Athleten ans Limit. Ich schaute auf die Uhr und sah 6,5 km. Dabei waren wir doch schon so lange unterwegs. Mal wieder sah ich den Unterschied zu den Spartan Races in Europa.

 

Das Gelände ist ein Hindernis, was man nicht unterschätzen sollte. Steine, Wurzeln, rutschige und instabile Untergründe können schnell zu Verletzungen führen. Ich drosselte das Tempo nach einigen Fehltritten, um mich nicht ernsthaft zu verletzen. Nach dem letzten Anstieg konnte ich wiederholt den Speer versenken und die letzten 4 km in Richtung Ziel schnell hinunter rennen.

 

Dabei fühlte ich mich wieder wohler und konnte ein paar Plätze gutmachen, die ich aber dann beim doppelten Twister (siehe unten, Hangel - Element) wieder verlor. Nur gut, dass ich zumindest die erste Glocke läuten konnte und somit nur 30 Straf-Burpees leisten musste.

 

Meine Uhr zeigte 4 h, als ich auf die Zielgerade lief. Völlig entkräftet konnte ich das vorletzte Hindernis, den Hercules (Gewicht an einem Seil hochziehen) nicht nach oben bewältigen und genoss die 30 Straf-Burpees unter Anfeuern der Zuschauer. Das letzte Multirig mit angeleinten Baseballs gelang mir recht problemlos und somit konnte ich nach 4:09:28 h die 27,69 km und 1542HM mit 90 Straf-Burpees beenden.

 

Fazit:

Mal wieder ein lehrreiche Erfahrung in Tahoe. BIG - BIGGER - AMERICA

Zusammenfassung:

Platz:155 der Elite Männer

Zeit: 4:09:28min

Strecke: 27,69 km, ausreichend sichtbar markiert

Hindernisse: 50 vielseitig und sehr anspruchsvoll, schwere und lange Carrys

Profil: typisch Trail mit steilen und engen Wegen

Zuschauer: nur beim Festival Gelände mit motivierender Stimmung

Wasserstationen: 7 

Marshalls: Top ausgebildet

Organisation: Perfekt. Für Zuschauer gibts weiterhin wenig zu sehen vom Rennverlauf

Anfahrt: ich empfehle dringend die Anfahrt mit dem Auto